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09 Oktober 2010

Bei der Berichterstattung über Stuttgart 21 hat der öffentlich rechtliche Rundfunk seine Zukunft verzockt.

Ich bin in Stuttgart geboren, und habe deshalb aus Interesse die Ereignisse des 30. September und des 1 Oktober bei Twitter, Flügel Tv und Cam21 via Internet live Berichterstattung verfolgt. Die Ereignisse waren so dramatisch, das auch noch viele Retrospektive in das Netz eingestellte Videos durchgesehen habe, um mein Bild als Ganzes zu vervollständigen.

Schon bei den Ersten Nachrichten von ARD und ZDF am Abend des 30 September hatte man den Eindruck, das die Sender nicht wussten oder nicht wissen wollten, was da passiert ist. Es wurden Reizstoffe, Knüppel und Wasserwerfer mit 20 Bar Druck eingesetzt, und zwar auch gegen Kinder und Senioren. Ferner wurde die Rettungssanitäter angewiesen, Hilfeleistungen im Schlossgarten, dem Schauplatz des des Dramas, zu Unterlassen. Spätestens bei diesem Detail sollte jeder humane Mensch das Kotzen bekommen.

Um mal klar zumachen, um was es dabei geht. Wäre der Konflikt im Schlossgarten eine kriegerische Auseinandersetzung wäre das Unterbinden der Versorgung durch Sanitäter ein Verstoß gegen die Genfer Konvention! Auch das Anwender Reizstoffe wären nicht zulässig, weil sie ein Verstoß gegen die Chemiewaffenkonvention darstellen. Wir reden also von Handlungen, die im Kriegsfall ein Kriegsverbrechen darstellen, verübt von einer Regierung an der eigenen Bevölkerung. Das ist keine Bagatelle! Das hat nicht mal die diktatorische DDR getraut.

Heute haben die Parkschützer als Antwort auf die skandalöse Pressekonferenz der Polizei



in der mit allerlei Tricks wie zum Beispiel zu Suggerieren, das Ereignisse zu verzerren. So wurden Ereignisse die 2 Stunden auch beginn der polizeilichen Aktionen mit Knüppeln, Pfefferspray und Wasserwerfer stattfanden, als Begründung herangezogen. Haben die bei der Polizeiführung in Stuttgart eine Kristallkugel mit der man in die Zukunft sehen kann? Dies bezeugen Tweets von Anwesenden von z.B. um 11:54 oder 12:06. Die Tweets werden von der ehrwürdigen Library of Congress dokumentiert und können dort zweifelsfrei verifiziert werden.



Nur N-TV, der wohl als einziger Sender die Tragweite der Ereignisse richtig einschätzt, hielt es für Sinn voll, diese wichtige Pressekonferenz, wenn auch nur in Teilen ohne die Aussagen der Zeugen, zu übertragen. Das ist in sofern wichtig, als die Polizei mit Wasserwerfer versucht hat, Jugendliche aus den Bäumen zu schießen. Wer so was tut nimmt den Tot der Betroffenen billigend in Kauf. Aber was machen die GEZ finanzierten öffentlich Rechtlichen Sender? Fehlanzeige! Es wird lediglich vermeldet das ein Polizist sich unangemessen verhalten hat!

Der öffentlich rechtliche Rundfunk erhält Zwangsgelder von der Bevölkerung, nicht zuletzt um eine Grundversorgung der Bevölkerung mit Nachrichten aus dem politischen Raum zu Versorgern. Das ist ein edler Auftrag und in einer Demokratie unabdingbare Voraussetzung für deren funktionieren. Denn nur ein Korrekt informierter Souverän kann eine gut fundierte Wahlentscheidung treffen. Aber einfache Bürger müssen mit den Mitteln des Internets und einigen Wenigen Spenden mit einem Ü-Boller-Wagen diese Aufgabe übernehmen und von Ereignissen berichten, die nur mit dem Rücktritt eines Ministerpräsidenten, seines _Innenministers und des zuständigen Polizeichefs enden können! Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, das einzelne Journalisten wie Marietta Slomka vom ZDF den Politikern Rech (innenminister) und Mappus (Ministerpräsident) einige kritische Fragen stellt.

Technisch hat sich die Notwendigkeit des öffentlich Rechtlichen Rundfunk mit der begrenzten Zahl der Kanäle bereits vor 20 Jahren erledigt. In den Ereignissen um Stuttgart 21 hat sich der öffentlich Rechtlicher Rundfunk irreparabel disqualifiziert. Selbst wenn man versuchen würde, diesen durch die Erweiterung der Staatsferne auf eine Staats- und Parteiferne, würden die Parteien durch andere Gesellschaftliche Gruppen versuchen, ihren verehrenden Einfluss weiter aufrecht erhalten. So würde die SPD und Linke versuchen die Gewerkschaften zu Instrumentalisieren, CDU und CSU würden es mit Selbständigen und Unternehmerverbänden versuchen, die Grünen mit Verbraucher und Naturschutzverbänden und die FDP mir Verbände von Finanzanlegern oder ähnlichem Versuchen.

Fazit, einzig eine Privatisierung des öffentlich rechtlichen Rundfunk kann helfen. Wenn man betrachtet mit welche einfachen Mitteln Bürgerjournalismus realisiert werden kann, so ist davon auszugehen, das auch erhebliches Einsparungspotentiel bei den nötigen Gebühren vorliegt. Man kann die Medienladeschaft so organisieren, das jeder Bürger einen Beitrag leisten muss, diesen aber dann nach eigenen Ermessen auf die Informationsquellen verteilen kann, so wie es bei flatter schon auf freiwilliger Basis implementiert wurde.

Nachtrag 9. Oktober: Wie man mir zugetragen hat, hat auch N24 live berichtet. Mus wohl beim durchzappen gerade eine Werbepause eingelegt haben. Die Aussage der Vollständigkeit halber, aber erst mal ohne Gewähr.

1 Kommentar:

Alex F. aus T. hat gesagt…

Hallo aus dem badischen Landesteil,
was Du da schreibst ist Sozialromantik gepaart mit Ahnungslosigkeit und weltfremden Verständnis der Medienlandschaft. Ich gehe deshalb nur auf den letzten Abschnitt Deines Beitrags ein:
Eine Privatisierung des ÖR-Rundfunks ist noch schwachsinniger als S21, ich war zu lange beim Privatfernsehen und hab Ahnung. Du würdes ja auch Haifischen kein Rinderfilet zur Obhut hinterlassen. Denn wenn die Quote das Maß aller Dinge ist, dann ist eine seriöse Berichterstattung so unglaublich wie Stefan Mappus als Friedensnobelpreisträger!