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26 Februar 2011

Mal wieder eine Woche die ein absolutes Regierungsversagen darstellt. Das De-Mail Gesetz.

Diese Woche hat mal wieder richtig Verdruss über die amtierende Bundesregierung gebracht. Zum einen ist das ein Bundesminister, der im Bundestag unter indirekter Drohung einer Verfolgung einer Üblen Nachrede, postuliert, er habe bei hunderten Stellen nicht vorsätzlich abgeschrieben. Nach drei ignorierten Geschwindigkeitsschildern im Straßenverkehr wird einem Vorsatz vorgeworfen! Da lachen sich die Rechtsgelehrten fast tot. Muss ein Dr jur. Guttenberg wissen. Das kann zwar trotz allem so sein, aber nur wenn ihm jemand, z.B. seine Frau, geholfen hat, was er aber ebenfalls eindeutig im Parlament verneint hat! Das der Mann nicht sofort aus dem Amt entfernt wurde kann man nur als episches Versagen von Frau Dr. Merkel werten. Ein Twitterer, dessen Tweet ich leider nicht mehr wiederfinde, hat es exzellent auf den Punkt gebracht "Ein Bundeskanzler Dr. jur. Guttenberg hätte den Verteidigungsminister Dr. jur. Guttenberg sofort und achtkantig gefeuert!". Und dann kommt aus dem Dunstkreis der Universität Bayreuth, die von Dr. jur. Guttenberg gesponsert wurde, auch noch die Forderung, Hartz IV Bezieher als Ersatzteillager für Organtransplantationen auszuschlachten. Man kann gar nicht soviel Essen, wie man kotzen möchte! Das musste einfach mal gesagt werden!

Aber jetzt zum gesetzgeberischen Versagen der Bundesregierung:

Am Freitag wurde das De-Mail Gesetz verabschiedet. Hintergrund ist, das man die effektiveren und schnelleren elektronischen Dokumententransport auch für die Behörden zugänglich zu machen. Dafür werden aber im Vergleich zu E-Mail auch zusätzliche Eigenschaften gebraucht. Zum einen stehen in der Behördenpost, zum Beispiel beim Steuerbescheid oder bei Schreiben im Zusammenhang mit Verfahren, Dinge drin, die einem gesonderten, besonders hohen Vertrauen in die Geheimhaltung unterliegen. Diese sind auch durch gesonderte Strafandrohungen unterliegen, die über das Verletzen des Briefgeheimnis hinausgehen. In dem einem Fall ist es das Steuergeheimnis, in dem anderen Fall der Mandantenverrat.

Das verabschiedete Gesetzt sieht vor, das die Daten beim Transport verschlüsselt werden. Das bedeutet, das die standardmäßige Software so konfiguriert wird, das eine Verschlüsselung erzwungen wird. Das ist mit der bekannten Software möglich. Trotzdem ist das aber eine grobe Täuschung der Menschen. Das ist so, als wenn die Post wie folgt arbeiten würde:

Sie werfen einen verschlossenen Brief in den Briefkasten. Im Postamt wird der Umschlag geöffnet, dann festgestellt wo der Brief hin soll, um ihn dann in einen neuen Umschlag zu stopfen. Die so neu verpackten Briefen werden dann zum Zielpostamt gesendet. Dort werden sie dann wieder geöffnet und dort in Postfächern gelagert. Wenn der Kunde dann an den Schalter kommt, dann wird einen neuen Umschlag gepackt und dem Kunden ausgehändigt. Natürlich sind die Beamten zur Verschwiegenheit verpflichtet, zumindest so lange nicht andere Beamten z.B. von der Polizei um Amtshilfe bitten.

Dabei ist die Vertraulichkeit der E-Mail längst gelöst und in internationalen Normen abgelegt. Jedes halbwegs entwickelte E-Mail Programm, zum Beispiel Opera, Mozilla, Thunderbold, Outlook, ..., kann PKCS gesteuert Verschlüsseln. Die Verschlüsselung erfolgt also noch beim Absender. Es gibt immer zwei schlüssel. Eine öffentlichen zum Zusperren und einen weiteren, geheimen, zum Aufsperren. Dann wird die E-Mail über das allen bekannten System transportiert, um erst beim Empfänger ausgepackt. So ist das, wie Sie es vom regulären Briefverkehr kennen. So dargestellt sollte auch der nicht EDV kundige die Mogelpackung erkennen. Wie soll bei diesem Sachverhalt noch z.B. ein Mandantenverrat eingegrenzt werden?

Dieses Verfahren hat den Nachteil, das sich der Adressat bei einem Notar seinen Schlüssel zertifizieren lassen muß. Das Kostet, in einer rechtsverbindlichen Qualität, immer Geld, weswegen nur sehr wenige Menschen ein sogenanntes Zertifikat haben. Diese Kosten fallen jährlich an, weil diese Zertifikate erneuert werden müssen, um zu verhindern das angeeignete Identitäten unendlich Gültigkeit behalten. Aber dieser Aufwand ist nötig, um sogenanntes Pfishing zu verhindern. Würde dieser Aufwand nicht getrieben, könnte jemand eine Falsche Adresse inklusive Schlüssel in Umlauf bringen. Das Mitglieder der Piratenpartei bereits am ersten Tag ihres Erscheinen einen Fatalen Fehler in der Singnatursoftware des neuen Personalausweis nachweisen konnten, lag an genau so einem Angriff. Was dann dem Falschen geschrieben wird, kann der mit dem geheimen Schlüssel öffnen, dann lesen, um es dann neu einzutüten und an den richtigen Adressaten weiterleiten.

Andere Techniken, wie das OpenPGP implementiert z.B. im PGP, haben für dieses Problem einen anderen Weg gefunden. Dort bestätigen die Menschen mit ihrer digitalen Unterschrift, wen sie wie gut kennen. Diese Aussagen werden gesammelt. Beim überprüfen einer Anschrift und des zugehörigen öffentlichen Schlüssel, wird die Kette von Bekanntschaften gesucht mit dem höchsten Gesamtzuverlässigkeit hat, was nach dem kleinen Welt Theorem fast immer in 10 Schritten möglich ist. Dieses Verfahren hat, da die einzelnen Ihre Bekannten umsonst bestätigen, im Gegensatz zum PKCS5 auch Kostenfrei. Die Schlüssel die zum zu und aufschließen haben beim OpenPGP mit 4096 Bit Wikileaks tauglicher Qualität, sind also definitiv Sicher.

Bei der De-Mail wird das Problem typischerweise durch ein Postident gelöst, das aber nicht verhindert, das ein Graumarkt von toten oder nicht mehr handlungsfähigen Personen entsteht.

Neben der Tatsache, das die Schreiben beim Postamt offen herumliegen ist dann noch die Frage nach laufenden Fristen das größte Problem der rechtsverbindlichen Zustellung. Beim De-Mail dienst soll der Anbieter dem Versender den rechtsverbindlichen Erhalt der Nachricht bestätigen, damit der Startzeitpunkt einer Frist Beweis sicher festgestellt werden kann.

Das Problem ist, das ein elektronisches Ausliefern des Schreibens nicht auch sicherstellt, das das Schreiben auch dem Adressaten zu Kenntnis kommt. So kann zum Beispiel jederzeit der Strom ausfallen. Bei dem anschließenden Neustart wird das Filesystem auf Inkonsistenzen geprüft, und gefundene Inkonsistenzen werden bereinigt. Ist eine Datei noch nicht vollständig auf der Festplatte abgelegt, kann sie weg sein, ohne das der Nutzer ihre Existenz je zur Kenntnis genommen hat.

Jeder, der sich nicht gerade gestern seinen ersten Rechner bei Aldi besorgt hat, weiß, das Hardware, insbesondere auch Festplatten, immer mal wieder die Biege macht. Auch Software kann zum Totalverlust der Daten führen. Insofern steht dann der Empfänger mit dem Wissen da, das er ein Schreiben bekommen hat, ohne das er das Schreiben hat. Der De-Mail Anbieter kann seinem Kunden ein Backup anbieten, das vermutlich die meisten Nutzer in Ermangelung von Transaktion tauglichen Betriebssystemen auch zurückgreifen müssten. Dann sind aber die möglicherweisse höchst Privaten Schreiben, z.B. von der Krankenkasse, beim Anbieter für den Anbieter und Bedarfs träger der Staatlichen Ermittlungsellen länger als nötig zugänglich.

Wenn jemand nur einen Computer hat, kann dieser ja auch mal beim Hardwaresupport Urlaub machen. Das kann, in komplizierten Fällen wie zufällig auftretenden Fehlern, auch schon mal länger dauern. Alle AGB's in denen drin steht, das der Nutzer sein De-Mail fach regelmäßig zu überprüfen hat, sind somit für Leute die nur einen Computer haben, nicht akzeptabel. Den Computer eines anderen zu benutzen ist nicht zumutbar, weil diese Rechenmaschine die Daten entschlüsseln muss, und kaum ein Nutzer in der Lage ist, sich zu vergewissern, das die Daten danach nicht mehr kopiert werden. Daneben kann, wenn der Zugang über ein Passwort und nicht über eine Hardware autorisiert wird, auch der exklusive Zugang des Nutzers in falsche Hände geraten.

Wir hatten in der Piratenpartei das gleiche Problem. Die Ladungen zu den Parteitagen müssen rechtsgültig zugestellt werden. Auf der anderen Seiten wollen wir nicht 6600€ für das Versenden der Ladungen verschleudern. Die Lösung des Problems: Die Einladungen werden per normaler E-Mail verteilt. In der E-Mail ist ein Link enthalten, mit dem der Adressat den Empfang quotieren kann. Erfolgt diese Quittung nicht, wird nach 3 Tagen ein normaler Brief, Einschreiben oder was sonst nötig ist, versandt. Zusammen mit PKCS ist mit der regulären E-Mail alles vorhanden, was die Zustellung von Behördenpost nötig ist vorhanden.

Mal abgesehen das ein deutscher Sonderweg in dem weltweiten Internet eh eine Lachnummer. Wenn man schon einen Dienst irgendwie fortentwickeln will, dann hätte man eine RFC aufsetzen und einreichen müssen, und nach deren Verabschiedung dann ein passendes Deutsches Gesetz erlassen müssen. Die im De-Mail Gesetz vorgesehene Internationale Erweiterungsmöglichkeit ist mal wieder ein richtig übles Beispiel von "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"

20 Februar 2011

Ist Stephanie Freifrau von und zu Guttenberg die gesuchte Mittarbeiterin an der Guttenbergschen Dissertation?

Auf der Webseite http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate erarbeitet die Internetgemeinde eine Übersicht der nicht korrekt zitierten Quellen. Wie sich Zeigt, sind das sehr viele Quellen, die allerdings nicht Gleichmäßig über die Arbeit verteilt sind.



Diese Verteilung dient als Grundlage für Diskussionen, wie die Dissertation des Herr Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg zu Stande gekommen ist.

Es werden im Prinzip drei Theorien diskutiert
    Er hat seine Dissertation selbst zusammenkopiert

    Er hat einen professionellen Ghostwriter angeheuert

    Er hat einen Mitarbeiter, der für Ihn gearbeitet hat, und Ihm die Suppe eingebrockt hat.


In der Diskussion ist man zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Die erste Variante wird aufgrund der Aussagen von Herrn Guttenberg bei Aufkommen des Skandals als nicht vereinbar angesehen. Jemand der wusste was und wievielt er kopiert hat, würde nie von ein paar vergessenen Fußnoten sprechen. Er würde im übrigen auch nicht für eine weitere Verbreitung seines Werkes sorgen, die über das erforderliche Minimum hinausgeht.
Die zweite Variante wird auch als nicht möglich erachtet, weil sich Professionelle Ghostwriter darüber im Klaren sind, wie man die Herkunft einer Idee verschleiert. Geschriebene Worte, auch dann wenn sie im Computer geschrieben werden, haben immer noch eine enorme Entropie. So kann zum Beispiel, speziell im Deutschen, der Satzbau enorm variiert werden. Copy & Paste nimmt darüber hinaus auch noch Spuren in Form von Entropie wie Rechtschreibfehler mit. Solche Dinge wurden sogar schon in Mordprozessen als Beweise verwendet.

Insoweit geht man aufgrund seiner Biografie davon aus, das Herr Guttenberg seine Arbeit redlich angefangen hat. Das erklärt auch, warum sein Doktorvater den Eindruck gewonnen hat, das Herr Gutenberg das Gerüst und die Gedanken der Arbeit, und damit das Werk im ganzen, selbst erarbeitet hat. Später machte er eine blitzartige Karriere in der CSU, und war demzufolge sehr ausgelastet. Er brauchte also einen zuverlässigen Mitarbeiter, der später nicht Auspackt.

Diskutiert werden Persönlichkeiten aus seinem politischen Umfeld wie Dr. Hartmut Philippe und Philipp Freiherr von Brandenstein die politikwissenschaftliche Kenntnisse mitgebracht hätten. Da diese aber wissenschaftliches Arbeiten kennen, sollten diese auch nicht wirklich in Frage kommen. Alternativ wird auch Mitarbeit aus seiner Familie diskutiert. Besprochen wird, das er seinem Bruder Philipp die angefangene Arbeit übergeben hat, und der als Nichtwissenschaftler nicht wusste, in welche Probleme er seinen Bruder mit der Copy & Paste Technik bringt.

Es gibt aber auch eine andere, im wahrsten Sinne des Wortes, noch naheliegendere Option. Stephanie Freifrau von und zu Guttenberg. Sie wuchs zweisprachig (deutsch, schwedisch) auf spricht 3 weitere Sprachen (Englisch, Französisch und Italienisch) fließend. Die Kompetenz für die als gut klassifizierten Plagiate durch Übersetzung ist somit vorhanden. Als Textilbetriebswirtin dürfte Sie aber nicht das Wissen haben, das man braucht, um so eine Arbeit zu verfassen.

Würde Sie sich für Recherchen in der Bibliothek sehen lassen, hätte sich mit Sicherheit jemand später daran erinnert. Über einen Zugang zur universitären Bibliothek hat sich vermutlich auch nicht verfügt. Zudem hat Sie in der Zeit zwei Töchter im Vorschulalter, was liegt also näher, sich Google von zu Hause aus zunutze zu machen? Mit Ihrem Talent für Sprachen hätte sie es problemlos bewerkstelligt, aus dem frei zugänglichen Wissen eine sprachlich runde und gut zu lesende Sache zu machen. Die Plagiatsprüfung an der Universität hat dieses nicht aufgedeckt, weil der Wissenschaftsbetrieb dieses so nicht für Möglich gehalten wurde, und nur geprüft wurde, ob aus anderen wissenschaftlichen Arbeit kopiert wurde. Lange zeit galten ja Informationen aus dem Internet als überhaupt nicht zitierfähig, unter anderem weil der Inhalt im Nachhinein durch den Autor verändert werden kann, und somit ein Zitat nicht eindeutig überprüft werden kann.

Ihr ambitioniertes Auftreten in der Öffentlichkeit, wie bei Ihrem Auftritt in Afghanistan oder auch die wegen Agitation für großangelegte Überwachung des Internet Verkehrs heftig umstrittene Sendung Tatort Internet zeigen unmissverständlich, das sie sich bereits jetzt als politische aktive zukünftige First Lady positioniert. Die Dissertation für ihren Mann zu schreiben wäre da eine hervorragende Versicherung, um später nicht wie Hiltrud "geschrödert" zu werden. Es kann sogar sein, das sie genau deshalb anderweitig so aktiv sein kann, weil es sich Ihr Mann nicht leisten kann, sie aufzufordern, denn Ball etwas flacher zu halten. Umgekehrt wäre seine ehrgeizige Frau ein zuverlässiger Ghostwriterin, die sich, wenn sie Auspackt ja selber schaden würde - na ja jedenfalls solange wie Sie nicht geschieden sind.

Das Stefanie und Karl Theodor zum Glück keine Ahnung von Kanarienvogelfallen und Entropie, haben darf angenommen werden, so das Sie nicht im geringsten auf die Idee gekommen sein könnten, das man Sie je erwischen könnte. Ganz nebenbei hätte Frau Guttenberg mit der Beurteilung "Summa cum Laude" unfreiwillig im Übrigen gezeigt, wie groß das Potential des frei zugänglichen Wissen im Zusammenhang mit guten Suchmaschinen im Internet mittlerweile ist.

Frau Guttenberg wird in der Wikipedia als Autorin gelistet. Gut möglich, das sich in Ihrem Werk Schaut nicht weg!. Verlag Kreuz, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-7831-3485-8. der Google basierte Textkollagenstil wiederfinden lässt. Denn wenn es so war, wie ich es vermute, dann dürfte die Beurteilung der Dissertation von Herrn Guttenberg auch das Selbstvertrauen von Frau Guttenberg als Autorin gesteigert haben, und warum sollte Sie ihren erfolgreichen "Schreibstiel" geändert haben. Wenn jemand das Buch hat, kann er ja mal ein paar Sätze googeln. Ich möchte ihre internetfeindlichen Umtriebe nicht durch den Kauf des Buches unterstützen.

13 Februar 2011

Warum Stuttgart 21 für Stuttgart eine Katastrophe ist.

Beim Fakten Check mit Heiner Geißler wurden alle Aspekte von Stuttgart 21 besprochen, und der Schlichterspruch S21+ zeigt mir, das Heiner Geissler das Zentrale Problem von Stuttgart 21 verstanden hat. Was er nicht geschafft hat, dies einem Breiteren Publikum verständlich zu machen. Aus diesem Grund habe ich genötigt gesehen, diesen zugegeben ungewöhnlich langen Artikel zu verfassen.

Die Bahn und Herr Mappus versuchen in der Zwischenzeit sehr erfolgreich, die Wahrnehmung der Wähler auf Aspekte zu lenken, von denen die Protagonisten annehmen, das die eigene Wählerschaft diese als weniger wichtig einstuft. So wurde in der Vergangenen Woche die Aktion Baumschubsen gestartet, und Bäume geräuschintensiv mit viel Polizei und bereitwillig anspringende Demonstranten zu verpflanzen. Durch schlampig anmutende Arbeit, wie riesige Luftspalte zwischen den Erdballen der verpflanzten Bäume und dem Boden, habe diese noch weiter auf Touren gebracht. Das Fazit dieser Erfolgreichen Krisenpolitik: Alle Reden über Bäume, Fahrzeuge ohne Abgasfilter, eine Bahn die sich an die Vorgaben der Schlichtung hält, aber keiner Redet über den Stresstest.

Aber genau dieser Stresstest ist essentiell, zeigt er das Stuttgart 21 eben nicht den Bürgern von Baden Württemberg nutzt, sondern vielmehr den Weinstubenjongleuren und der Deutschen Bahn. Ein Bahnhof in zentraler Lage, der keine zusätzlichen Züge zulässt, ist genau das, was die Bahn braucht, um sich Konkurrenz vom Hals zu halten. Von der vielen Staatskohle für die Planung eines so teuren, also komplizierten, Vorhaben, gibst anteilsmäßig auch viel Geld. Außerdem drückt sich die Bahn auf diese weiße von der Sanierung des Tunnelgebirges.

Viele von Uns haben einen Führerschein, und neigen von daher dazu, die Schienen mit den Augen eines KFZ Lenkers zu betrachten. Das erste was einem da Auffällt, Schienen sind immer leer. Ohne einzusehen, da dies eine falsche Wahrnehmung ist, wird man immer S21 für eine gelungene Planung halten. Im Gegensatz zu Autos können Züge ihre Spur nicht verlassen, es sei den es existiert eine Weiche, wo sich ein Fahrweg gabelt oder zwei zusammengeführt werden.

Auf der folgenden Strecke ist oben der Fahrweg eingezeichnet, nach unten die Zeit. Ein Kästchen ist in horizontaler Richtung ein z.B. ein km, in vertikaler Richtung eine Minute. Dann lässt sich die Fahrt eines Zuges als Linie über dieses Blatt darstellen. Wir sehen verschiedene Züge von links nach rechts Fahren. Jeweils an den Haltestellen werden sie langsamer, bis Sie ganz zum stehen kommen. Dann verlaufen die Linien senkrecht. Nachdem Halt setzt der Zug seine Reise fort. Mit Abständen, die dem Fahrplan entsprechen folgen weitere Züge.



Was darf jetzt auf so einem Gleis nicht passieren. Nun zum einen dürfen die Züge nicht schneller Fahren, als zugelassen, weil sonst nicht gewährleistet ist, das der Zug überhaupt im Gleis bleibt. Des weiteren darf kein Zug entgegenkommen. Klingt trivial aber gerade vor ein paar tagen hat die Bahn bewiesen, das es doch nicht flächendeckend hin bekommt, weil die nötige Sicherheitstechnik fehlt. Dies ist auf der rechten Seite dargestellt, wo eine langsame Rangierlok, erkennbar an der steileren Linie mit weniger km pro Minute, einen Frontalzusammenzos verursacht. Abschließend kann ein Zug auch noch stechen bleiben, wegen eines Unfalls, eines Defekts oder auch weil ein Passagier die Notbremse gezogen hat. Dargestellt auf der linken Seite, wo der nachfolgende Zug wartet (senkrechte Linie), weil das Gleis versperrt ist, und der der nächste hinten drauf donnert.



Was geschieht, um das zu verhindern? Zunächst muss ich nochmal auf die Erfahrungen der Leser mit KFZ zurückkommen. Jeder von uns, der ein KFZ lenken darf, weiß, das er seine Ladung sichern muss. Und wie ist das beider Bahn? Nun Logistiker schätzen die Bahn dafür, das es dort nicht nötig ist. Warum nicht? Nun eine Zug kann, verglichen mit einem KFZ oder LKW so gut wie nicht Bremsen, weil Eisen sehr viel Glatter ist als Asphalt. Züge haben also einen sehr viel größeren Bremsweg und Bremsen weicher, weshalb Sicherheits- und Spanngurte entfallen können. Insofern ist der nötige Sicherheitsabstand sehr viel größer als beim KFZ.

Gleichzeitig kann jeder Zug aber auch verspätet sein. Das muss ja nicht mal die Schuld der Bahn sein. Kann ja immer mal sein, das ein Zug nicht pünktlich abfahren kann. Es kann ja zum Beispiel ein Problem mit dem Verladen eines Kinderwaagen oder Rollstuhl geben oder ein Passagier einfach nur auf der Stiege daneben treten. Hierzu gesellen sich die typischen Technischen Unzulänglichkeiten der Bahn. Aus der täglichen Erfahrung kennt man das, das Züge immer einige Minuten Verspätung haben. Kann ein Zug eigendlich auch verfrüht sein? Ja, aber nur bis zum nächsten halt. Dort muss er Warten, weil sich sonst Passagiere beschweren würden.

Was passiert, wenn ein Zug Verspätung hat? Ich habe das mal für den Halt im linken Bahnhof eingezeichnet. Sagen wir, ein gehbehinderter Passagier hat ein Problem mit seinem Gepäck, der Aufenthalt im Bahnhof ist länger. Jetzt ist der Zug verspätet, also auf der blauen, tieferen Graphen unterwegs. Welche Optionen hat er nun, Zeit wieder gutzumachen? Zum einen kann der Schaffner versuchen die folgenden Aufenthalte kürzer zu gestalten, zum anderen kann der Lockführer etwas schneller zu fahren. Erkennbar ist das an dem etwas flacheren blauen Graphen. Letzteres geht natürlich nur, wenn der Fahrplan nicht darauf beruht, die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Schummeln geht nicht, weil sonst die Sicherheitstechnik eine Zwangsbremsung auslöst.

In der linken Seite habe ich für einige exemplarische Fahrplanmäßige Positionen den wegen Sicherheitsabstand und Verspätungen freizuhaltenden Bereich eingezeichnet. Die Verspätungen reichen immer 5 Minuten nach unten, der Sicherheitsabstand wächst aus physikalischen Gründen mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, das heißt, doppelte Geschwindigkeit vierfacher Sicherheitsabstand. Da dies aber für jeden Punkt des Graphen gelten muss, ergeben sich die auf der rechten Seite eingezeichneten Bereiche.



Züge fahren bei jedem Wetter, so der Anspruch der Bahn. Also auch bei Nebel, wenn der Lockführer gar nicht die Sicht über seinen Sicherheitsabstand hat. Aus diesem Grund gibt es die Bocksignale. Die befinden sich typischerweise am ende eines Haltepunkt. Sie zeigen Grün, wenn sich auf dem Streckenabschnitt der hinter dem Signal ist, sich kein Zug befindet, und rot, wenn sich dort ein Zug befindet. Demzufolge darf sich auch kein potentiell verspäteter Zug auf Bereich befinden und der nächste Zug kann erst einfahren, wenn der Zug den Bereich verlassen hat. Daraus ergeben sich bei Fahrplanmäßigen Betrieb die Grauen Rechtecke, die wegen der Sicherheitstechnik frei bleiben müssen.

Natürlich müssten auch bei diesen durch die Sicherheitstechnik entstehenden Verdrängungen auch wieder die Verspätungen mit zugegeben werden, weil sonst die Sicherheitstechnik eine Zwangsbremsung auslösen würde. Dies sind die blauen Flächen unter den grauen Rechteckigen Flächen. Man erkennt, das das Design dieser Strecken nur einen Zug alle 15 Minuten zulässt. Warum macht es dann überhaupt Sinn, schienen zu verlegen, wenn fast niemals jemand darauf Fahren kann? Nun, man kann bei Schienen sehr viel mehr auf einmal Transportieren, indem man viele Waagen an eine Lok hängt. Die Kapazität einer Strecke hängt also ganz wesentlich von der Sicherheitstechnischen Ausstattung ab. Achten Sie mal auf der S-Bahn strecke von Hauptbahnhof zur Universität auf den Abstand der Signale. Der ist bis zur Schwabstrasse seht viel kürzer, damit die Züge in kurzer folgen Fahren können. Auf der Strecke zur Universität sind dann nur noch sehr wenige Blocksignale vorhanden, also die Flächen werden sehr groß, so das nur die vorgesehenen 6 Züge pro Stunde Fahren können. Fazit, die S-Bahnen könnten gar nicht alle weiterfahren!



Kommen wir jetzt zu einem Fahrplan mit Nähverkehrszügen und überregionalen Zügen. Den Nahverkehr, der in jedem Bahnhof hält den kennen sie schon. Jetzt zeichnen wir in unsere Grafik unten einen Zug ein, der die ganze strecke ohne anzuhalten durchführt. Ich nenne Ihn ICE. Es entfallen also die Senkrechten Bereiche des Graphen, welche die halte repräsentiert. Zu beachten ist, das das Blocksignal schon eine gewisse Zeit vor dem Passieren des Zuges auf grün stechen muß. Wäre das nicht der Fall, würde die Sicherheitstechnik des ICE über Vorsignale und die zugehörigen Magnete vorsorglich abbremsen. Das Signal muss also spätestens dann auf grün stechen, wenn der vordere Rand des Sicherheitsabstand des ICE das Signal passiert. Das ist der Grund, warum die Blocksignale gerne hinter Bahnhöfen stehen, die haltenden Zügen haben hier einen minimalen Sicherheitsabstandsbedarf.

Der durchfahrende ICE kommt auf der Strecke sehr viel schneller voran als der Nähverkehrszug. Die S-Bahn heißt Schnellbahn, weil sie zwischen den Stationen so schnell fährt, da Sie im Gegensatz zur Straßenbahn welche wie ein KFZ auf Sicht gefahren wird, die Sicherheitstechnik braucht. Wegen der vielen Aufenthalte, kommt sie insgesamt aber nur langsam voran. Der ICE wird also auf die vor ihm Fahrenden S-Bahn auffahren. Da ein Zug nicht einfach verschwinden kann, muss auch die lila eingefärbte Fläche freigehalten werden. Diese Lila Fläche Gibt es natürlich auch noch einmal unterhalb des ICE, weil die nachfolgende S-Bahn nicht folgen kann und die Lücke immer größer wird. Dieser Verlust an Verkehrskapazität ist der Grund, warum S-Bahnen möglichst ihre eigenen Gleise bekommen.



Nach dieser Einführung in die Probleme der Fahrplangestaltung, können wir jetzt endlich des Pudels Kern behandeln. Rund um Stuttgart 21 sind sehr viele eingleissiege Abschnitte vorgesehen. Das kann die klassische eingleisige Strecke sein, wie die westliche Verbindungen des Flughafenfernbahnhofs oder die östliche des S-Bahnhof die für die ICE's aus Basel Verwendung finden soll oder die berüchtigte kleine Wendlinger Kurve. Eine ebenerdiges Einfädeln über das Gegengleis produziert aber auch eine, wenn auch sehr kurze, eingleisige Strecke. Davon gibt es in der Wendlinger Kurve noch je zwei weitere sowie eine in der Rohrer Kurve.

In der folgen Grafik habe ich oben zwei Gleise eingezeichnet. Ein rotes mit dem von links nach rechts gefahren wird, und ein weiteres rotes, mit dem von rechts nach links gefahren wird. Demzufolge sind auch grüne Züge eingezeichnet, die von links nach rechts Fahren, und rote, die von rechts nach links fahren. Außerhalb des eingleisigen Abschnitts können die Züge aneinander auf verschiedenen Gleisen passieren. Das bedeutet, die roten Flächen dürfen sich nicht berühren und die grünen Flächen dürfen sich nicht berühren. Im eingleisigen Bereich habe ich die Flächen in weiß gehalten, weil sie sich dort natürlich nichts berühren darf. Des weiteren ist anzumerken, das ich hier nur den Sicherheitsabstand, die Fläche oberhalb des Graphen, und die Verspätungszone, die Fläche unterhalb des Graphen eingezeichnet habe. Die Blocksignale lasse ich hier mal außen vor, weil auf den Neubaustrecken die Zugsicherheit nicht mehr per Signale Punktweise, sondern durch eine GPS artiges System kontinuierlich durchgeführt wird. Bei Blocksignalen würden bei 250 km/h die Sicherheitsabstände so groß, das mitunter das Vorsignal noch vor dem Hauptsignal des Blocks davor erfolgen müsste.



Wichtig ist, zu verstehen, das in dem unten eingezeichneten Fahrplan nicht nur das eingleisige Stück voll ist, sondern auch alle anderen Gleise. Zwar könnte man zum Beispiel zwischen die beiden grünen Zügen auf der dunkel lila Fläche einen weiteren Zug nach rechts fahren lassen, doch der würde an der eingleisigen Stelle nirgendwo hin können. Das ist das gleiche wie mit dem ICE der auf die S-Bahn aufläuft. Auch hier wird viel Verkehrsleistung verbrannt. Auch entsteht nach der eingleisigen Stelle ein Schatten durch den entgegenkommen roten Zug, also Zeiten zu denen kein Zug mehr kommen kann. Man muss wissen, das dieses mit zunehmenden Abstand, solange sich die Strecke keinen Kontenpunkt passiert, auch nicht ändert. Das heißt, diese Streifen, wo kein Zug fahren kann, die verlängern sich bis zum nächsten großen Bahnhof wo sich verschiedene Strecken treffen.




Das ist der Grund, warum alle Gutachten die den Bahnhof oder andere Abschnitte alleine betrachten nichtig sind, weil die Züge zählen, die zu der Zeit nicht fahren können weil außerhalb kein weiterkommen ist.

Das Problem an Stuttgart 21: Diese Streifenmuster treffen auf andere eingleisige Abschnitte und blockieren sich gegenseitig, weil hier und da und dort noch ein Milliönchen eingespart werden musste, um die Politischen Schmerzgrenzen zumindest bis zu einem unumkehrbaren Punkt nicht zu verletzen. Was haben jetzt also die Fahrplan Planer gemacht? Sie habe, um Platz zu bekommen, mal einfach deklaratorisch gesagt, die Zügen haben nur noch maximal eine Minute Verspätung. Das ist jetzt der Punkt, wo jeder der schon mal Bahn gefahren ist, vor lachen vom Stuhl fällt.

Verspätungen sind bei der Bahn so allgegenwärtig und unvermeidbar wie die Schwerkraft, was passiert also, wenn ein Zug zwischen einer und fünf Minuten Verspätung hat, der Fahrplan aber nur Verspätungsstreifen von einer Minute hat? Dann muss einer der Züge warten, je nachdem welcher wichtiger ist. In der folgenden Grafik habe ich das für den ersten Zug von links nach rechts mal eingezeichnet. Er wird also nach der eingleisigen Stelle zu einem Zeitpunkt unterwegs sein, wo er das nicht sein sollte.



Er wird also auch zur Unzeit an der nächsten eingleisigen Stelle eintreffen, so das er seine Verspätung nicht abbaut, sondern weitere Verspätung aufnimmt und, schlimmer noch, über die Sicherheitstechnik und Ihre Ausschlüsse weitere Züge damit ansteckt. Da nun im statistischen Mittel Verspätungen schneller weitergereicht werden als sie abgebaut werden, funktioniert im neuen Bahnhof nichts mehr. Dann müssen entweder aufwändig weitere Tunnel gebaut werden, oder aber der Fahrplan so umgebaut werden, das deutlich langsamer als möglich gefahren wird, damit die Lokführer genügend Reserven haben, um die Verspätungen innerhalb sehr kurzer Zeit wieder zu fahren zu können. Nur, warum wird dann soviel Geld verpulvert, für die schonen neuen Schnellfahrstrecken, wenn man dann doch langsam fährt, nur um in den Nadelröhren ja pünktlich sein zu können. Bei den zu erwarteten Verspätungslawienen wird sich dann auch noch der Mangel an Bahnsteiggleisen in Stuttgart Hauptbahnhof zum katastrophalen Problem werden, weil es im Weichensystem des Bahnhofs natürlich auch Fahrstraßenausschlüsse gibt. S21 darf nicht gebaut werden. Besser K21 oder auch meine Alternative V21, die sich dadurch auszeichnet, das ein Großteil der Planungskosten erhalten werden kann.

Creative Commons Lizenzvertrag
Warum Stuttgat 21 für Stuttgart eine Katastrophe ist. von Hans Carlos Hofmann steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported Lizenz.

Nachtrag 6.3.: Die Frist für die Unterschrifteinsammlung des neuen Bürgerbegehren um das Projekt über die verfassungswidrigen Finanztricksereien zu stoppen läuft am 14.03.2011 aus. Es ist sofortiges Handeln angesagt!

12 Februar 2011

Worte und Freude, die Weltreiche durch Implosion von Angesicht der Erde Tilgen

Im Jahr 1989 Teilte der damalige Außenminister Hans Dietrich Genscher den in der Prager Botschaft festsitzenden Botschaft Flüchtlingen mit das Sie aus der DDR Ausreisen dürfen.



Ihre Freude darüber kannte keine Grenzen, und verbannte den Mythos vom kommunistischen Arbeiter und Bauernstaat für alle Zeiten in das Reich der Märchen. Eine damals unvorstellbar kurze Zeit später hörte die DDR einfach auf zu existieren - und mit ihr der Eiserne Vorhang, und das Gesamte, ansonsten völlig unangreifbare, absolut souveräne sowjetische Weltreich.



Im Jahr 2011 erstritten friedliche und beharrliche Demonstranten mit viel zu vielen Todesopfern in Ägypten, wie vor Ihnen die Menschen in Tunesien, das Ihre Korrupte Regierung in die dort reichlich vorhandene Wüste geschickt wird.



Und wieder war die Freude darüber ohne jede Grenzen.



Wie lange wird es noch Dauern, bis die anderen Länder Arabien sich auch befreit haben von den Potentaten aus 1001 Nacht, und einer eventuell gemeinsamen Zukunft entgegensehen. Jahre, wahrscheinlich nur Monate, vielleicht sogar nur Tage?

07 Februar 2011

Die unerträgliche Verfilzung der Presse mit der Parteienlandschaft.

Die Krise in Ägypten hat ein Schlaglicht auf die eklatante Verfilzung der deutschen Medien und Presselandschaft mit den in Berlin werkelnden Parteien geworfen. Dabei rede ich nicht einmal in erster Linie von Versagen von ARD und ZDF in der Krise in Ägypten. (Quelle Al Jazeera)




Zunächst wird das Thema, so lange kein Blut geflossen ist, nur so ganz am Rande unter verschiedenes Abgehakt. Dabei war es nur ein Paar Tage her, das in Tunesien der Erste Arabische Diktator in die Wüste geschickt wurde. Und da Versammeln sich immens viele Ägypter, und in einer zwar nicht legalen aber friedlichen Demonstration auf dem Tharirplatz, um Reformen von einem versteinerten System einzufordern. Dabei ist schon die Schiere Menge der Menschen ein Ereignis nicht nur für die Nachrichten sondern auch für das Geschichtsbuch gewesen. Aber wenn ein kauziger Schrotthändler der sein Lager nach dem Haufenprizip organisiert unerwartet stirbt, dann sind die Jogis vom ZDF gleich mit dem Ü-Wagen zur stelle. Wobei ich dabei nichts gegen das Haufenprinzip sagen will, das ist sehr effektiv. Ich verwende es selbst gerne.

Mit diesem absoluten Totalversagen in diesem Punkt wird sich diesmal vermutlich endlich fernsehkritik.tv befassen, genügend Hinweise habe ich denen jedenfalls per Mail zu gesendet. Meiner Meinung nach habe ARD und ZDF ihren Auftrag zur Grundversorgung mit Informationen die zur politischen Willensbildung nötig sind, weswegen es sie überhaupt nur als GEZ Gebühren finanzierte Anstalten gibt, schon bei Stuttgart 21 so gewaltig verfehlt, das Ihre Abwicklung nicht mehr zu vermeiden ist. Jetzt ist es sogar so renommierten Blättern wie der FAZ aufgefallen, das die den Kollegen mal richtig die Meinung geigen müssen.

Da ich eh Informationen aus zweiter Hand vermeide, sehe ich seit ungefähr 2 Wochen nur noch Al Jazeera Englisch, das problemlos per Satellit oder auch im Internet bekommt. Ich muss sagen, so spannend und ermüdend war Fernsehen seit dem Juli 1969 nicht mehr.

In den wenigen Zeiten wo Ägypten mal etwas weniger los war, habe die Jungs wie jeder andere Nachrichtensender auch, so ihre Reportagen ab gespult. Und dabei bin ich auf etwas gestoßen, von dem ich glaube das es für unsere Zukunft von entschiedener Bedeutung ist. Wir können es uns nicht Leisten dieses Problem nicht zur Kenntnis zu nehmen, Aber genau das passiert, nicht ein einziger Bericht in der deutschsprachigen Presse und Medienwelt!

Worum gehts? Das in malerischen Himalaja gelegene Nepal ist uns zumindest in einem Punkt weit voraus. Das Land verfügt über 100% von dem, was man bei uns Ökostrom nennt. Nach der übereinstimmenden Parteidoktrin von CDU, SPD und allen voran der Grünen soll das ja bei uns auch so werden. Sieht man sich die dazu verabschiedeten Gesetzesergüsse an, so heben diese bei den Abrechnungen ausschließlich auf die elektrische Arbeit ab, unabhängig von Leistung und Zeitpunkt der Erzeugung der elektrischen Energie.

Das ist aber von Grund auf falsch, weil in einem elektrischen Netz Erzeugung und Verbrauch stets, für menschliche Verhältnisse instantan, Zeitgleich verfolgen muss. Wenn ich also als Grüne oder grün beeinflusste Partei auf einen 100% Ausbau mit regenerative, CO2 freien Ernerigien setze, die aber leider auch immer, bis auf die Erwärme aus großer Tiefe, solche die man nur ernten kann. Das bedeutet, man muss die Energie gewinnen, wenn die Möglichkeit dazu besteht, und sie dann für schlechte Zeiten speichern. Und wie das beim Ernsten so ist, es kann, z.B. Wetter bedingt, auch zu Missernten kommen, Bei uns ist das Nebel + Windstille, in Nepal des anderen Mix wegen El-Nino Trockenheit.

Die Nepallesen haben jetzt also wegen Trockenheit zu wenig Wasser in ihren Talsperren, und müssen den Strom abschalten. Zwangspause für annähernd alle Arbeiten. Diebe können Ihre Einbrüche ohne Alarmanlagenstress bestens planen, weil die Akkus so schnell gar nicht wieder aufgeladen sind, wie sie von den Unterbrechungen der Stromversorgung leer gezogen werden.





Das ist also eine eindringliche Warnung, das eine Nation, die mit Ökostrom wirtschaften will, über sehr viel Regelenergie und außerdem sogar noch über Reserveenergiequellen verfügen muss. Kurzum, etwas was dringenst von unseren technisch unterbelichteten Politikern von den Umverteilungs- und Dagegenparteien der CDU-CSU-SPD-Grüne Koalition in Ordnung gebracht werden muss. Und jetzt kommt das Ergebnis der einer Google News suche, wie die deutsche Presselandschaft das Thema, das schon einige Zeit bei Al Jazeera thematisiert wird, bearbeitet. Und das, obwohl doch in diesen Zeiten jeder auch nur am Rande politisch interessierte Mensch Al Jazeera verfolgt, und die ganze deutsche Presselandschaft, in Ermangelung eigener Infrastruktur, von Al Jazeerea zitiert. Das lässt nur den einen zwingenden Schluss zu: Die Presselandschaft ist hoffnungslos von Parteiinteressen ussupiert.




Unsere Europäischen Demokratien sind ja nicht als Demokratien entstanden, sondern es wurde schlicht nur der Menschliche Souverän in Gestalt des Königs durch die Statistik der Meinung aller Menschen ersetzt. Das aber setzt voraus, das Austausch und Verbreitung von Argumenten funktionieren, wenn es geht auch so, das Wichtiges priorisiert wird. Wenn nun die Staatsdiener und Parteimitglieder diesen Prozess dominieren, dann ist das so, als wenn die Hofbeamten ihren königlichen Souverän mit Opium oder ähnlichen betäuben, damit sie nach Lust und Laune schalten und walten können. Parteimitgliedschaften respektive Ex Parteimitgleitschaften und Mitarbeit in wie auch immer öffentlich geförderten Medien sollte ausgeschlossen werden!

03 Februar 2011

Das Zugunglück von Horndorf ...

Bei dem Zugunfall von Horndorf ist ein Personenzug des HEX Express, einer sehr umtriebigen privat bahn, frontal mit einem Kalkgüterzug zusammengestoßen. Dabei kamen bisher 10 Menschen ums leben, 23 wurden teils schwer verletzt. Es zeichnet sich ab, das der Lokführer des Güterzuges ein Haltesignal überfahren hat. Wie bei jedem Autofahrer auch welcher eine Ampel bei rot passiert und einen Unfall baut, ist das ein Grund für einer Verurteilung wegen Fahrlässiger Tötung. So weit so schlecht.

Das Unglück geschah bei dichten Nebel. Ein Autofahrer, welcher ohne induktive Notbremse welche das überfahren von roten Ampeln verhindert, unterwegs ist, muss, so lernt fast jeder in der Fahrschule, entsprechend langsam unterwegs sein, damit er auch alles relevante mitbekommt. Ein Lokführer aber, der muß sich an den Fahrplan halten, weil sonst sein Fahrweg nicht frei ist. Er KANN und DARF vermutlich also nicht nach freien ermessen und Sicht langsam Fahren! Ich kann mich an Fahrten in einem Schienenbus erinnern, als draußen massiver Nebel herrschte. Bei einem Schienenbus hat man damals, vor über 30 Jahren, noch eine gute Sicht nach vorne. Mann konnte dem Lokführer über die Schulter sehen, etwas was wohl jeder Junge mal gerne macht. Ich muss Sagen, die Signale waren definitiv nicht zu sehen!! Man Sollte den Lokführer zwar nicht ansprechen, ich habe es aber dann im Bahnhof doch gemacht. Auf meine Bedenken und das geäußerte Unbehagen, das er ja gar nichts sehen könne, entgegnete mir der Mann, das die Strecken definitiv frei sein, und wenn nicht, der Zug wegen der Indusi automatisch anhalten würde ... (Quelle Wikipedia)


Hm, so weit so gut, dumm nur, wenn man keine Indusi hat! Ich vermute, das durch den Beschluß der Bahn im Westen, die Indusi flächendeckend zu verbauen, einige zuständige Leute im Ministerium eingeschlafen sind, und es versäumt haben, die Rechtslage den Gepflogenheiten und dem Stand der Technik anzupassen. So konnte es sein, das weiterhin auf Strecken im Osten, welcher diesem Beschluss entgangen ist, bei 100km/h ohne Indusi gefahren werden durfte. Sieht man sich den Fahrplan der HEX mit stündlichen Zugverbindungen an, so wird klar, das die eingleisige Strecke wohl gut ausgelastet war. Das spricht dafür, das die Lokführer angewiesen sind, bei Nebel eben solche Nebelblindflüge wie ihre Kollegen im Westen zu veranstalten - aber ohne Indusi!! Das ist, bezogen auf die Verantwortung des Betreibers, mindestens grob Fahrlässig wenn nicht gar billigende Inkaufnahme des Tods von Passagieren.

Insoweit fordere ich,

  1. Den Lokführer wegen leichter Fahrlässigkeit zu verurteilen. Er hätte dem an Nötigung grenzenden Druck seines Arbeitgebers zu so einem gefährlichen Betrieb nicht nachgeben dürfen und hätte Streiken müssen. Dann hätte ein Gericht die Chance gehabt, dieses für Richtig zu beurteilen, und die Bahn AG ohne Tote in Zugzwang zu bringen, die Sauerei zu beenden. Der Fehler am Unfalltag war aus der entstandenen Gemengelage dann statistisch unvermeidbar, und nur eine Frage der Zeit.

  2. Den aalglatten notorischen Dauergrinser und Stuttgart 21 Befürworter Kefer anzuklagen. Fragen der technischen Betriebsführung unterstehen dem Technikvorstand eines Unternehmens. Die Frage, ob und wie bei einer Strecke Ohne Zugsicherung, bei der also das erkennen der Signale lebenswichtig ist, bei Nebel zu fahren ist, ist eine Frage der technischen Betriebsführung. Es ist zu klären, ob Fahrpläne eine entsprechende Langsamfahrten zulassen müssen, also entsprechend wenige Züge auf der Strecke unterwegs sind. Da der Fahrplan sehr dicht ist, muss geprüft werden, ob es Regen gibt, wie mit den Ausgefallenen oder massiv verspäteten Zügen umgegangen wird. Wie erfolgt die Vergabe von außerordentlicher Trassen, den Fahrberechtigungen, auf einer Strecke. Werden Wettervorhersagedaten ausgewertet? Gibt es diese nicht oder sind diese Unrealistisch, so ist Kefer und andere damit betraute Untergebene zu einer Haftstrafe wegen Totschlag durch Unterlassen zu verurteilen! Ansonsten wegen Fahrlässigkeit, weil er sich auf das Urteilsvermögen seiner Lokführer verlässt, obschon Nebel eben keine Homogene Sache ist.

  3. Das Eisenbahnbundesamt überprüft, ob geltendes Recht eingehalten wird. Das Gesetz wurde nicht geändert, insofern ist nur zu Prüfen, ob solche Widersprüche wie im Absatz zum Herrn Kefer auch von EBA hätten erkannt und unterbunden werden können. Die Teilaspekte sind legal, nur alles zusammen ist grob Fahrlässig.

  4. Das Gesetze in Deutschland unzureichend an die technische Entwicklung angepasst werden, ist leider trauriger Alltag. Ursache hierfür dürften die Präferenzen der etablierten Parteien für erprobte Parteisoldaten in Personalfragen sein. Hier hat man es versäumt, die Beschluss der Bundesbahn zur flächendeckenden Indusi auch in das Gesetz zu übernehmen. Das eventuelle Ausnahmen dann zu übermäßigen Gefahren führen, ist augenscheinlich klar. Das ist ein politisches und kein strafrechtliches Versäumnis des zuständigen Verkehrsminister des Bundes. Ein Rücktritt ist unvermeidlich!



Nachtrag 6.3.: Die Frist für die Unterschrifteinsammlung des neuen Bürgerbegehren um das Projekt über die verfassungswidrigen Finanztricksereien zu stoppen läuft am 14.03.2011 aus. Es ist sofortiges Handeln angesagt!

Man kann den Datenschutz auch Übertreiben ....

Unsere Politiker sind manchmal echt schräg drauf. Da macht Google sich die Mühe unser Kulturgut zu dokumentieren und auch weniger begüterten oder behinderten Menschen zugänglich zu machen, in dem es virtuelle Abbilder führender Kunstmuseen erstellt. Außerdem entsteht dem Museum dafür vermutlich eine Einnahme, ohne das die Kunstwerke durch zum Beispiel Feuchtigkeit des Atem der Besucher, belastet werden. Aber müssen dann die Antiken Gottheiten im Gesicht verpixelt sein? Klar, wenn so eine Gottheit verärgert ist, dann kann sie eine Menge Schaden anrichten. Tsunamis, Tornados, Hurrikans, Erdbeben und der gleichen Schrecken mehr.

Allerdings haben die Antiken Marmorstatuen in den letzten 2000 Jahren jedem dem es sehen wollte ihr unverhülltes Gesicht gezeigt. Ich halte es insofern etwas übertrieben von Frau Eigner, wenn Sie meint das Ihre Persönlichkeitsrechte jetzt noch gesondert geschützt werden müssten. Mann kann es auch übertreiben, mit sinnlosen Aktionen!